Zeit für ein bisschen Kultur

Schon wieder ist eine Woche rum und es ist Zeit für ein kleines Update.

In der Schule hat sich mittlerweile einiges verändert. Ich durfte jetzt in die 11.Klasse wechseln und bin somit im Abschlussjahrgang. Dadurch hat sich mein Stundenplan komplett verändert und ich habe jetzt andere Fächer, wie Ethik & Religion, Finanzmarktwissenschaft, Chemie und Physik. Außerdem beschäftigen wir uns im Geschichtsunterricht nur mit aktuellen Geschehnissen und nicht mit der Revolution 1838/39. 
Die Unterrichtsthemen und die Unterrichtsweise sind im Niveau also deutlich gestiegen und interessanter geworden. Der erste Term endet jedoch schon Anfang November und deshalb bricht jetzt schon großes Chaos mit Tests und Projekten aus.  

Am Freitag war auch schon das erste Event in der Schule: der Terry Fox Run. Terry Fox erkrankte mit 18 Jahren an Krebs und verlor ein Bein. Mit einer Prothese ausgerüstet startete er eines Tages einen Marathon. Sein Ziel war es jeden Tag einen Marathon zu rennen bis er irgendwann im Westen Kanadas ankommt. Mit dieser Aktion (auch als Marathon of Hope bekannt) wollte er Geld sammeln (1$ pro Kanadier =24Mio $), welches krebskranken Kindern zu gute kommen sollte. Unglücklicherweise schaffte er es nicht bis zum Ende, da der Krebs zurück kehrte und ihn das Leben kostete. Daraufhin wurde eine Spendenaktion im Fernsehen gestartet und innerhalb kürzester Zeit war die Hälfte des Betrags zusammen. Heute finden, in Gedenken an Terry Fox, noch 42 Minütige Läufe statt, um Geld für krebskranke Menschen zu sammeln. Ich persönlich finde das eine echt gute Sache und außerdem hatte ich so eine Stunde weniger Unterricht. 

Damit wären die "Highlights der Schulwoche" auch durch und wir können zum Wochenende übergehen. 

Am Samstag fand in einer der umliegenden Kulturzentrum ein Tag der offenen Tür statt. In diesem Kulturzentrum kann man nicht nur Tanzunterricht nehmen oder ein Musikinstrument lernen, sondern auch an einem jährlichen Musical teilnehmen. Dieses Jahr steht "The Sound of Music" auf dem Plan. Leider wird hierbei kein Saxophon im Orchester gebraucht, aber dafür Chormitglieder. Vielleicht habe ich also doch eine Chance mitzuwirken. Meine komplette Gastfamilie wirkt bei dem Musical mit und meine Gastmutti hat sogar ein Solostück.  

Am Nachmittag entschieden Giulia und ich spontan nochmal nach Montreal zu fahren. Unsere erstes Ziel war die Polaroid Ausstellung im McCord Museum. 




Grundlegend wurde kurz die anfängliche Entwicklung der Polaroidkamera dargestellt und dann wurden hauptsächlich Werke von Künstlern ausgestellt, die Polaroids besonders experimentell genutzt haben. Schon erstaunlich auf was für Ideen und abstruse Fotomotive die gekommen sind. Unteranderem waren sogar zwei Werke von Andy Warhol ausgestellt. 
Der Hingucker schlecht hin war jedoch eine Wand mit Polaroids von Besuchern. Darunter waren richtig coole Bilder.

Innerhalb von 20min hatten wir die Ausstellung durch, aber in dem Museum gab es noch weitere. Leider interessierten uns die Themen so gar nicht und wir machten uns auf zu Ziel Nr.2: der Barbie Expo.

Momentan gibt es in einer der Underground Malls eine riesige Ausstellung von Barbies in verschiedenen Klamotten designed von bekannten Designern. So wurden beispielweise Barbie Outfits für verschiedene Länder designed, berühmte Film/ Musicalcharaktere nachgemacht, eine Kollektion Ball- und Brautkleider erstellt oder Modemarken als Outfit dargestellt. Im Prinzip gab es die verschiedensten Sachen und alles war so detailliert und süß gemacht. Also es war wirklich einen Besuch wert, besonders da es kostenlos ist.









Danach endeten Giulia und ich wieder im Kaufrausch. Dieser lässt sich in einer Großstadt, wie Montreal auch nur schwer vermeiden. Man muss jedoch betonen, dass wir nur Klamotten für die Schule kauften. In unserer Schule sind nur schwarze oder weiße Klamotten erlaubt, die keine Labels haben und hunderttausend andere Kriterien erfüllen. Das Ganze ist eine ziemlich komplizierte und verwirrende Angelegenheit.
Zum Abschluss gönnten wir uns noch einen Cheeseburger bei Five Guys und ich muss zugeben, dass war der beste Burger, den ich je gegessen habe.
Für heute stehen nur Hausaufgaben auf dem Plan und nächste Woche habe ich beim Tag der offenen Tür schon meinen ersten Bandauftritt.

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