Fridays for Future with Greta
Jippie der erste Monat in der Schule ist geschafft und wird mit einem verlängerten Wochenende gekrönt. Jeden Monat gibt es in der Schule einen PED-Day oder auch als eine Art Beratungstag für die Lehrer zu bezeichnen. Dank diesem freien Tag war es Giulia, mir und vielen anderen Schülern möglich zur Fridays for Future Demo in Montreal zu gehen. Um die Demo zu unterstützen hatte die Stadt die öffentlichen Verkehrsmittel für kostenlos erklärt und so war nicht gerade wenig los in der Metro.
Zum Glück waren wir auch ziemlich früh dran, denn der Weg bis zum Treffpunkt, dem Sir George Etienne Cartier Denkmal, war länger als gedacht. Hunderte von Menschen voll bepackt mit bunten Plakaten oder einfach nur schräg kostümiert folgten uns durch den Park.
30 min vor Beginn der Demo war der Park und die angrenzende Straße bereits gut gefüllt und französische Parolen wurden geschrien. Neben diesen 30% übermotivierten Schreihälsen gab es noch die anderen 70%, die wahrscheinlich einfach nur da sind um Fotos auf Instagram zu posten. Aber gut so viel dazu. 😬
Nach anderthalb Stunden waren wir immer noch nicht weiter als zu vor und von der angekündigten Greta Thunberg war weit und breit nichts zu sehen. Deshalb beschlossen wir uns einmal durch die komplette Masse zu schlägeln, um aus dieser sehr langweiligen Demo zu entkommen.
Das lief mehr oder weniger erfolgreich, doch schließlich waren wir wieder befreit aus dieser monströsen Menschenmenge und ready, um auf Essenssuche zu gehen. Unsere vier anderen Begleiter hatten jedoch schon einen Plan und brachten uns ins Les 3 Brasseurs (übersetzt: die drei Bierbrauer). Leider gab es für uns kein Bier, sondern nur gute Poutine und traditionelle Blasmusik im Hintergrund. Aber zurück zur Poutine. Das ist eins der traditionellen kanadischen Gerichte hier bestehend aus Pommes, Weißkäse und darüber gegossener Bratensoße. Zu Beginn klingt das nach einer interessanten Kombination, aber eigentlich ist es gar nicht so schlecht.
Das Dessert war allerdings noch besser: Churros mit Vanille Eis und Cheesecake. Soooo unglaublich lecker! Dabei wird einem doch gleich wieder bewusst, warum man eigentlich ins Fitnessstudio geht.😅😅
Gerade als wir mit dem Essen fertig waren, erfuhren wir das Greta Thunberg noch eine Rede in Montreal halten wird. Was wir jedoch nicht wussten war: Wo? Und so irrten wir durch Montreal bis wir auf einen überfüllten Platz mit einer Leinwand stießen auf der das Gesicht von Greta prangte. Die schwedische Klimaaktivistin war gerade dabei eine ihrer pathetischen Reden zu halten und rührte die Massen buchstäblich zu Tränen. Ich persönlich fand es interessant Greta live zu sehen und so eine Demo mal mitzuerleben, wahrscheinlich wird es aber bei dieser einen Demo bleiben.
Auf dem Weg zur Metro erkundeten wir noch ein paar schöne Ecken von Montreal bis es zurück nach Hause ging. Hierbei hatten wir echt Glück, dass wir nicht erst am Knotenpunkt Berri Uqam einstiegen, denn diese Haltestelle war bis zum letzten bisschen voll mit Menschen. Der totale Wahnsinn!
Der Samstag war einfach nur dunkel, verregnet und perfekt zum Nichts tun. Dafür strahlte am Sonntag die Sonne doppelt so hell. Somit eignete es sich perfekt für einen erneuten Ausflug nach Montreal mit dem Fahrrad. Nicht weit von uns ist die größte Brücke, die über den Sankt Lorenz-Strom führt und die kann man auch mit dem Fahrrad überqueren.
Was man jedoch von unten nicht sieht, ist das die Brücke eine Art langgestreckter Berg ist und so waren wir schon nach der Hälfe vollkommen außer Atem. Wie super, dass die Brücke einen atemberaubenden Ausblick auf die Skyline ermöglicht und man so die perfekte Ausrede zum Fahrrad schieben hat. 😂😂
Irgendwie schafften Giulia und ich es dann letztlich doch über die Brücke und zu unserem Ziel: einem Sushi Lokal. Total ausgepowert hatten wir uns das All you can eat Menu echt verdient. Ich will lieber gar nicht wissen, wie viel Sushi ich da gegessen habe, aber es war verdammt lecker und für Schüler zu einem Preis von 17$.
Voll gestopft bis zum Gehtnichtmehr wollten wir unsere Reise zurück antretten als wir einen Bücherstand sahen. Meterlange Regale voll mit alten Büchern in allen Sprachen und über jedes erdenkliche Thema. Ich habe sogar eine Edition vom Schimmelreiter gefunden. Das beste Buch war jedoch eine französische Originalausgabe von Harry Potter, die sich Giulia gleich sicherte. Mit vollem Bauch und vollem Rucksack ging es dann also wieder zurück über die Brücke nach Hause.
Morgen stehen dann auch schon meine ersten beiden Hockeyspiele an und ich muss zugeben, dass ich etwas nervös bin. Nach dem letzten Hockeytraining hatte ich eine sehr gesunde Hautfarbe und das war nur halbes Feld. Naja es kann nur besser werden, also hoffe ich. Meine Lebensmotto: Sport ist Mord! hat nämlich auch schon seine Anwesenheit gezeigt und mich mit einem Hockeyball auf die Kniescheibe begrüßt. Morgen kann ich dann also stolz mein buntes Knie präsentieren. Passt farblich perfekt zu meinen lila Fußballschuhen.😂😂😂
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