Das letzte lange Wochenende in 2019
Irgendwie ist es schon ein wenig erschreckend, dass heute in einem Monat schon Weihnachten ist und sie 2019 gewaltig dem Ende zu neigt. Jetzt ist auch schon mein allerletztes langes Wochenende in 2019 vorüber und ich sitze unter meiner Flauschdecke, schreibe meinen Blog und esse Omas Weihnachtsplätzchen. (Die sind übrigens wieder super lecker, Oma! Dankeschön dafür 😘)
In den letzten Tagen habe ich mich mal wieder sehr stark mit europäischen Dingen umgeben. Am Donnerstag war hier große Premiere von Frozen 2 im Kino und da mussten Giulia und ich natürlich dabei sein. Direkt vom Fitnessstudio ging es dahin, nur um dann mit Pommes und Chicken Nuggets im Kinosaal zu sitzen und sich einen Kinderfilm anzuschauen. Meiner Meinung nach konnte der 2 Teil den ersten zwar nicht toppen, aber Olaf war mal wieder der Knaller, auch wenn die deutsche Synchron stimme von Hape Kerkeling das Ganze noch etwas besser gemacht hätte.
Freitags bin ich mit Merle und Rosa (beides deutsche Austauschschüler) einmal quer durch Montreal gefahren, um zu einem kleinen Tante Emma Laden zu kommen. An der Tür stand in großen Lettern: Made in Austria und im Schaufenster lagen große Schwarzbrote, Berliner und Laugenstangen. Ich kann euch nicht sagen, wie sehr mir dieser Anblick gefehlt hat. Richtiges Brot !!! Doch das war noch lange nicht alles: der kleine Laden vollgestopft mit Regalen, einer Fleisch- und Wurst Theke und einem Obststand. Der Laden erinnerte mich ein wenig an den Laden von meinen Großeltern und sogar der Ladenbesitzer hatte ein wenig Ähnlichkeit mit ihm. Er unterhielt sich mit uns in perfektem Deutsch und warb für die frischen Belegten Brötchen und den hausgemachten Streuselkuchen. Oh man Streuselkuchen!! Nachdem ich mich hier an Kuchen mit 99% Zuckergehalt gewöhnt habe, würde dieser für mich wahrscheinlich nach nichts schmecken. Aber ich entschied mich am Ende für eine Brezel belegt mit ganz viel Schinken und Käse. Seit Ewigkeiten konnte ich mal wieder einen Käse essen, der nicht orange gestreift ist.
Als Dessert gab es noch einen Berliner mit Marmelade. Ich hätte in diesem Laden gefühlt all mein Geld lassen können, denn die hatten echt alles von der Mozartkugel bis hin zum Gerolsteiner Wasser. Das reine Paradies und wenn ich je Heimweh habe, weiß ich wo ich hingehen muss.
Nach diesem kurzen Trip in die deutsche Kultur ging es für uns wieder ins Getümmel der Einkaufsmeile Rue Saint Catherine. Es wurde ein amüsanter Shoppingtrip, obwohl es sehr ungewohnt war den ganzen Tag Deutsch zu Reden. Wir ließen den Tag im Juliette & Chocolate mit einem gesunden Salat mit Schokodressing ausklingen. Wirklich nur zu empfehlen.
Mein Samstag war eigentlich als Hausaufgabentag geplant aber am Ende machte ich nichts dafür. Stattdessen kauften Giulia und ich uns Schlittschuhe um für die Weihnachtssaison vorbereitet zu sein.
Vielleicht erinnert sich der Ein oder Andere von euch noch an einen meiner früheren Blogposts, wo ich das Musical "The Sound of Music" erwähnt habe, welches hier im April aufgeführt wird. Daran ist unteranderem meine Gastfamilie beteiligt und ich durfte dieses Wochenenden auch meinen Teil dazu beitragen. In dem Musical haben fast alle Charaktere einen deutschen Namen und für Kanadier ist es leicht gesagt als getan diese auszusprechen. Hier kam ich ins Spiel und erstaunlicherweise lernten sie sehr schnell. Allerdings stellte der Name: Kurt ein echter Problem dar, denn Franzosen betonen es Kürt. Jap, das hat eine Weile gedauert und jetzt hören sie sich immer ein Sprachmemo von mir an, wie ich die deutschen Namen vorlese. Schon süß!
Am Abend hatte mein Gastbruder Jay-Lee ein Konzert mit seinem Barbershop Chor den "South Shore Saints". Er ist mit seinen 17 Jahren da mit Abstand der jüngste und zieht das Durchschnittsalter ordentlich nach unten. Neben den Saints waren auch zwei Quartette aus Maine, USA da, welche schon tonnenweise Preise gewonnen hatten. Einer der Sänger konnte Töne gefühlt minutenlang halten ohne atemlos zu Boden zu sinken. Es war sehr beeindrucken und ich kann jetzt stolz von mir behaupten, dass ich mal bei einem Barbershop Musik Konzert war. Damit hätte ich auch mal nicht gerechnet. 😂
Der Sonntag heute bestand nur aus einem kurzen Trip zu Ikea mit meinen deutschen Freunden. Es ist schon lustig, wie sehr einem Ikea das Gefühl von zuhause vermittelt. Nicht nur weil meine Möbel zuhause von Ikea sind, sondern viel mehr weil der Ikea von Dresden genau gleich eingerichtet ist und das irgendwie was vertrautest hat. Allerdings war der obligatorische Hot dog ein Reinfall. Hier gibt es keine Röstzwiebeln und die Gurken kommen stückchenweise aus einem Soßenbehälter. Naja so viel dazu.
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