Road trip [Part 2]

Hallöchen liebe Leute,

und schon ist die zweite Woche in Quarantäne vorüber. Langsam fange ich an mich an die allgemeine Langeweile zu gewöhnen, aber wer weiß wie meine Meinung dazu in 5 Wochen aussieht. Bis jetzt wurde in Quebec zwar noch keine Ausgangssperre angekündigt, aber dafür kommt keiner meiner nach Montreal, weder rein noch raus. Jetzt kann ich die Skyline nur noch von weitem betrachten, während die Hoffnung bald wieder in die Innenstadt gehen zu können immer kleiner wird. 

Auch wenn die Innenstadt vorerst keine Option ist, hatte ich diese Woche trotzdem wieder die Chance auf einen kurzen Tapetenwechsel. Am Wochenende brachen wir zu unserem zweiten Road trip auf. Diesmal ging es in den südöstlichen Teil von Quebec. 

Die Eastern Townships liegen am Fuß der Appalachen und somit nicht weit von der Grenze zur USA entfernt. Die Region ist bekannt für ihre schönen Kleinstädte und Cottages. Anscheinend ist es nicht unüblich für Leute aus Montreal ein Cottage in den Townships zu haben, wo sie den Sommer oder auch Wochenenden im Herbst verbringen. Während des Indian Summers ist die Region bestimmt traumhaft schön. Momentan ist hier noch so eine graue, verregnete Übergangsphase zwischen Winter und Frühling, aber trotzdem schön mal was anderes als die 4 Wände meines Zimmers zu sehen. 

Wir picknickten in einem kleinen Pavillon an einem See genossen die Sonne und das Vogelgezwitscher. 

Während wir so da saßen, sahen wir auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Mann einen kleinen Hang mit dem Schlitten runter fahren. Obwohl auch in den Townships nicht mehr so viel Schnee liegt, war der Hang noch komplett weiß. 

Wir kamen mit dem Schlittenfahrer namens Terry ins Gespräch und auf einmal standen wir in Terrys Schuppen und nahmen uns jeder einen Schlitten um auch eine Runde rodeln zu gehen. Zwar hatten wir nicht die passende Kleidung zum rodeln an, aber es ging trotzdem. 


Am Ende rodelten wir nochmal alle zusammen auf einer großen Plastikmatte. Hier ist es ziemlich typisch auf diesen Plastikmatten zu rutschen und ich finde das sie ein wenig an Teppiche erinnern. Im Sportunterricht sind wie nie zum Schlittenfahren gekommen, deshalb war es ganz lustig, dass ich doch noch so spontan eine weitere typisch kanadische Aktivität von meiner To-do Liste streichen konnte. 


Außerdem hat mir dieses Ereignis mal wieder den Unterschied zwischen der deutschen und kanadischen Mentalität aufgezeigt. Ich glaube in Deutschland würden die wenigsten Leute ein Paar Fremde zum Schlittenfahren auf dem eigenen Grundstück einladen, aber in Kanada wird sowas gar nicht erst zur Frage gestellt. 

Mal sehen ob wir nächstes Wochenende auch wieder einen Road trip machen. Heute Abend sind wir dann noch zur Jean Drapeau Brücke, die uns mit Montreal verbindet, gefahren um die tägliche Lichtershow zu sehen. 

Vor zwei Jahren wurde die Brücke zum 375 Jährigen Jubiläum von Montreal mit tausenden von Lichtern ausgestattet und leuchtet seit dem jeden Abend. Die Farbe wechselt jeden Monat und täglich um 9 Uhr gibt es eine 5-minütige Lichtershow. Obwohl ich schon 7 Monate in Kanada bin, habe ich das erst jetzt rausgefunden und so sind wir mit Regenschirmen bewaffnet zur Brücke gefahren um uns das Spektakel mal anzusehen. 



Zu vor gab es ein traditionelles Französisch-kanadisches Abendessen, welches unter dem Namen Sugar Shack bekannt ist. Ich persönlich finde, dass es die kanadische Esskultur perfekt widerspiegelt. Die verschiedensten Dinge werden zusammen gemischt und am Ende mit Maple Sirup übergossen und ta daaaaa schon hat man eine kanadische Spezialität,. Das Gericht war gewöhnungsbedürftig, aber man muss ja alles mal probieren.


Ich hoffe mein kurzes Update hat euch mal 5 Minuten von dem ganzen Corona Drama ablenken können. Bis zum nächsten Beitrag! Stay safe and healthy! 

Kommentare