Symposium de Saxophone a Rimouski
Hallöchen liebe Leute,
ich hatte euch ja letzte Woche schon vorgewarnt, dass der heutige Bericht sehr Musik lastig wird. Allerdings wird er auch sehr Schnee lastig. 😂😂
Meine Fahrt zum Symposium de Saxophone (dem Musikworkshop) sollte am Freitag stattfinden und am Tag zuvor wurde dann leider ein riesiger Schneesturm angekündigt. Als ich ins Bett ging, sah es noch relativ ruhig aus und am nächsten Morgen gab es dann nicht mehr wirklich was zusehen. Alles war weiß und ein dichter Schneewind zog vorbei. Man konnte nicht mal mehr bis zu anderen Straßenseite sehen.
Irgendwie fand ich aber doch meinen Weg nach Montreal, wo meine Mitfahrgelegenheit nach Rimouski bereits auf mich wartete. Meine Mitfahrgelegenheit war ein kleiner SUV, der meinen Saxophonlehrer, einen anderen Saxophon Professor aus Michigan und zwei andere Teilnehmerinnen beherbergte. Das Auto war demnach rammelvoll und wir saßen zusammengequetscht auf der Rückbank mit unserem Gepäck auf dem Schoß.
Die berechnete Fahrzeit auf Google Maps lautete 5 Stunden und naja das schafften wir nicht ganz. In Montreal war der Sturm zwar nicht so dramatisch und die Straßen waren halbwegs geräumt, aber als wir uns dem Highway näherten wurde es wieder schlimmer. Mit ca. 30 - 40 km/h tuckerten wir über den Highway und mussten teilweise anhalten, weil man überhaupt nichts mehr sehen konnte. Wir sahen mindestens 10 Autos im Graben, die bereits von der Straße abgekommen sind.
Nach 6 Stunden Fahrt kamen wir in Quebec City an, was ca. auf der Hälfte der Strecke liegt. Wir machten eine kurze Mittagspause und beschlossen dann bis Samstag früh in Quebec zu bleiben.
Nach 6 Stunden Fahrt kamen wir in Quebec City an, was ca. auf der Hälfte der Strecke liegt. Wir machten eine kurze Mittagspause und beschlossen dann bis Samstag früh in Quebec zu bleiben.
Der Musikverband, der alles organisierte, bestand darauf uns ein Hotel zu besorgen. Da auch hier gerade Faschingszeit ist, war das jedoch leichter gesagt als getan. Wir landeten in einem fancy 4-Sterne Hotel direkt neben dem Musikkonservatorium von Quebec City. Da wir unseren Abend nun sowieso in Quebec City verbringen mussten anstatt in Rimouski mit den anderen Teilnehmern, beschlossen wir in das Konservatorium zum Üben zu gehen. 3 Stunden später kamen wir wieder raus und hatte erfolgreich gespielt. Die beiden Profs gaben uns allen Einzelstunden und so hatten wir unseren eigenen kleinen Saxophon Workshop in Quebec kreiert. Im Anschluss gingen wir noch zusammen was essen und danach gleich ins Bett, denn der nächste Tag sollte produktiv genutzt werden.
Um 5:30 war scharfer Start nach Rimouski, um es halbwegs pünktlich zum Workshop zu schaffen. Diesmal schafften wir es in der vorgegebenen Zeit und anstelle des Schnees gab es Sonnenschein und einen strahlend blauen Himmel. Es war herrlich die kleinen Städte verborgen im Winterwald vorbei ziehen zu sehen! Außerdem konnte man den zugefrorenen Sankt-Lorenz Strom sehen. Der Anblick von einem riesigen, komplett zugefrorenen Fluss war gigantisch.
Als wir endlich ankamen, ging es dann direkt los mit dem Workshop.
Man konnte sich für Einzelstunden mit den 2 Klassikprofessoren oder dem Jazzprof einschreiben, aber es gab auch Korrepetition (also Zusammenspiel mit Piano). Alle Übrigen konnten entweder die freie Zeit genießen oder Üben. Es war ganz cool mal einen Übe Raum mit prima Akustik zu haben.
Am Nachmittag war dann unteranderem eine Orchesterprobe, d.h. alle Teilnehmer kamen zusammen und wir studierten zwei Werke als Orchester ein. Eins davon war die Zuhälterballade aus der Dreigroschenoper, aber das wurde dann leider wieder gestrichen.
Am Samstagabend fand dann noch ein weiteres Highlight statt. Die Profs gaben ein kleines Konzert und spielten ihre jeweiligen Lieblingswerke vor. Außerdem war das Saxophonquartett meines Lehrers angereist und auch die präsentierten ein paar Stücke. Es war Wahnsinn!
Im Anschluss trafen wir uns alle noch in zu einer Art Aftershow Party, die hauptsächlich aus Billiard spielen bestand. Auch wenn die meisten Leute Französisch anstatt Englisch sprachen, hatte ich die Möglichkeit ein paar Teilnehmer näher kennenzulernen.
Der Sonntag startete dann ähnlich sonnig wie der Samstag und es war sogar etwas wärmer. In der Nacht hatten wir zwischenzeitlich die -25°C erreicht gehabt und ich habe gelernt, dass einem bei extremer Kälte sogar die Tränen kommen können. 😂
Ähnlich wie am Tag zuvor waren auch für Sonntag nur Privatstunden und eine Orchesterprobe angesetzt. Allerdings gab es noch die Möglichkeit für ein Coaching mit dem angereisten Quartett. Also tat ich mich mit ein paar Leuten zusammen und wir studierten ein kurzes Quartett ein, welches am Abend dann zum Teilnehmerkonzert vorgespielt werden sollte.
Vom Konzert bekam ich leider nicht viel mit, da ich die Zeit im Backstage Raum mit allen anderen verbracht habe, aber für mich lief alles wie am Schnürchen. Das Publikum war auch total begeistert.
Danach war es schon wieder Zeit den Rückweg anzutreten, diesmal aber ohne Schneesturm. Wir schafften es nach Montreal in den angegebenen 5 Stunden und damit endete das Abenteuer. Eigentlich schade, dass so eine coole Sache auf ein Wochenende limitiert ist. Für mich war es dennoch eine großartige Chance meinen musikalischen Horizont zu erweitern und mehr von Quebec zu sehen.
Ich hoffe dieser kleine Einblick in die Musikwelt hat euch gefallen!
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